Wohngebäudeversicherung 2024: Die drei häufigsten und teuersten Schäden

Aktuelle Schadenzahlen des GDV zeigen: Sowohl die Anzahl als auch die Höhe der Schäden in der Wohngebäudeversicherung steigen weiter an. 2024 mussten die Versicherer insgesamt 9,45 Milliarden Euro leisten – ein neuer Rekordwert. Besonders drei Schadenursachen stechen dabei hervor.

1. Leitungswasserschäden: Spitzenreiter bei Häufigkeit und Kosten

Mit rund 4,9 Milliarden Euro verursachten Leitungswasserschäden 2024 den größten Anteil an den Gesamtaufwänden der Wohngebäudeversicherung. Besonders problematisch: verdeckte Rohrbrüche, die über längere Zeit unbemerkt bleiben. Das austretende Wasser dringt tief in Wände, Decken und Böden ein – mit aufwendigen Trocknungen und hohen Instandsetzungskosten als Folge. Regelmäßige Leitungsprüfungen oder der Einsatz moderner Leckagesysteme helfen, Schäden frühzeitig zu erkennen und Folgekosten zu vermeiden.

2. Feuerschäden: selten, aber mit hohem Kostenaufwand

Feuerschäden belegten 2024 den zweiten Platz der teuersten Schadenursachen: Mit 1,79 Milliarden Euro erreichten die Bruttoaufwendungen einen neuen Höchstwert – fast zweieinhalb Mal so viel wie noch 2011. Brände treten zwar selten auf, verursachen jedoch besonders hohe Wiederherstellungskosten. Verantwortlich dafür sind vor allem die stark gestiegenen Bau- und Materialpreise. 

3. Elementargefahren: zunehmende Schäden durch Unwetter

Auch die erweiterten Elementargefahren (wie z.B. Überschwemmung, Rückstau, Starkregen oder Schneedruck) führten 2024 zu deutlich höheren Schadenaufwänden. Vor allem die Unwetter rund um Pfingsten und Anfang Juni ließen die durchschnittlichen Kosten pro Ereignis auf rund 12.300 Euro steigen. Angesichts der zunehmenden Extremwetterereignisse wird eine umfassende Absicherung gegen Elementargefahren immer wichtiger.

Tipps: Was können Sie tun?

  • Leitungswasserschäden vorbeugen: Leitungswasserschäden gehören zu den häufigsten und teuersten Schadenursachen in der Wohngebäudeversicherung. Regelmäßige Kontrollen durch einen Fachbetrieb können helfen, undichte oder beschädigte Leitungen frühzeitig zu erkennen. Ebenso wichtig ist umsichtiges Verhalten im Alltag: Wasch- und Spülmaschinen sollten nicht unbeaufsichtigt laufen, und bei längerer Abwesenheit empfiehlt es sich, die Hauptwasserleitung abzusperren.
  • Brandschutz ernst nehmen: Brände entstehen häufig durch technische Defekte oder Unachtsamkeit. Heizungs-, Elektro- und Lüftungsanlagen sollten daher regelmäßig gewartet und starke Hitzequellen niemals unbeaufsichtigt gelassen werden, um Risiken zu minimieren. Einfache Maßnahmen wie das jährliche Testen von Rauchmeldern retten zudem im Ernstfall Leben und können auch in Abwesenheit zur Schadenbegrenzung beitragen.
  • Elementarschäden gezielt absichern: Starkregen, Rückstau oder Hochwasser treten in Deutschland immer häufiger auf. Kunden sollten daher prüfen, ob ihre Wohngebäudeversicherung bereits eine Absicherung gegen Elementargefahren enthält – und diese, falls nötig, ergänzen. Auch einfache bauliche Maßnahmen sind wirkungsvoll: Dazu gehört das regelmäßige Reinigen von Dachrinnen und Abflüssen sowie gegebenenfalls die Installation von Rückstauklappen.
 
 
 

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